Anita & Alexandra Hofmann

"Wilde Zeiten"

    Anita & Alexandra Hofmann - Wilde Zeiten

    Mit einem mitreißenden Power-Album verbreiten die schwäbischen Schwestern viel gute Laune, finden aber auch zur Corona-Krise die richtigen Worte.

    Man mag es kaum glauben: Aus den beiden Mädchen in Lederhosen und Dirndl, die auf dem Cover ihrer ersten Alben in den frühen 90ern völlig authentisch für die damals von ihnen gespielte volkstümliche Musik standen, sind gereifte Künstlerinnen geworden, die sich seit 2012 bekanntermaßen auch nicht mehr Geschwister Hofmann nennen, sondern einfach Anita und Alexandra Hofmann sind. Und statt Tracht sieht man auf CD-Covern, in Bookletfotos, in Videos und bei Fernsehauftritten nun zwei überaus attraktive Frauen in heißen Hot Pants und bauchnabelfreien Tops, die nur wenig der Fantasie überlassen. Genauso frech und sexy ist heute auch die Musik der schwäbischen Schwestern.

    Diese Botschaft bringen sie im programmatischen Titelsong des neuen Albums, "Wilde Zeiten", unmissverständlich auf den Punkt. Zu flotten Beats und Club-Sounds singen Anita und Alexandra: "Für’s Aufdreh'n wie zur Pubertät ist dieses Leben nie zu spät - wir wollen Spaß und füllen jedes Glas!" Und diese vitale Einstellung trägt die beiden Sängerinnen durch das ganze Album, das vom ersten bis zum letzten Ton voller Lebensfreude, Optimismus und guter Laune steckt. Dabei greifen sie nicht auf plumpe Ballermann-Partymucke zurück, sondern arbeiten mit modernen Klängen, Grooves und Arrangements, wie man sie auch aus aktueller Popmusik oder vom Dancefloor kennt.

    Das Album klingt dabei erstaunlich homogen, obwohl die beiden Frauen bei den 14 neuen Songs mit gleich fünf Produzenten zusammengearbeitet haben - darunter so namhafte Branchengrößen wie Thomas Rosenfeld (Bernhard Brink), Matthias Roska (Andreas Gabalier) oder Sten Lindegaard (Christian Lais). Und wer bereits einmal das Vergnügen hatte, Anita und Alexandra Hofmann live auf der Bühne erleben zu dürfen, der weiß, wie vielfältig die beiden sind. Das zeigt sich bei den einzelnen Songs, bei denen man auch bei mehrmaligem Hören immer neue Details entdecken kann. So atmet "Feuer und Benzin" mit einem pumpenden Bass guten alten Disco-Geist, bei "So klingt mein Herz" fallen von der House-Musik bekannte Keyboard-Sequenzen angenehm auf, und mit "I Masci" sowie "Un' Estate Italiana" finden sich gleich zwei rockige Hymnen von Gianna Nannini auf dem Longplayer - vorgetragen in einem charmanten Italienisch.

    Bei "Heiß auf Sommer" lassen Flamenco-Gitarren dann Urlaubs-Feeling aufkommen, obwohl Anita und Alexandra Hofmann natürlich wissen, dass in Zeiten wie diesen unbeschwerte Reisen nur bedingt möglich sind. Es spricht jedoch für die künstlerische Größe der beiden Frauen, dass sie mit "Urlaub auf Balkonien" einen passenden Song aufgenommen haben, der mit unglaublich viel Power klarmacht, dass man auch mit Ferien daheim eine tolle Zeit haben kann.

    Zugleich beschäftigt sich auch die einzige Ballade auf dem Album, "Im größten Sturm", mit der Corona-Krise. Zu Klavier, Akustikgitarre und Streichern singen die Schwestern berührend davon, dass wir nur gemeinsam und solidarisch durch diese "schwere Zeit" kommen und dass in der Krise trotz alledem auch der Keim für einen besseren Neuanfang steckt. Damit erweisen sich Anita und Alexandra Hofmann als Künstler, die ihren gesellschaftlichen Auftrag gerade unter schwierigen Bedingungen nicht vergessen - und dabei spielt es auch keine Rolle, ob man dabei Dirndl oder Hot Pants trägt.

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