Helene Fischer

"Von hier bis unendlich"

    Gute Laune TV blickt zurück auf Alben, die Geschichte geschrieben haben: 2006 erschien ein Debüt, von dem nur wenige ahnten, was es auslösen würde.

    Welche wichtige Rolle Musik bei der aktuellen Lage spielen kann, zeigen die Balkonkonzerte: Lieder bringen Menschen zusammen und helfen durch die schweren Zeiten. Und weil derzeit keine Konzerte stattfinden können und auch kaum noch neue Alben veröffentlicht werden, liegt es nahe, an den Plattenschrank zu gehen und Musik von früher aufzulegen – oder natürlich am Computer seine Lieblingstitel aufzurufen.

    Gute Laune TV will dabei eine Hilfestellung geben und blickt zurück auf ausgewählte Alben, die in den vergangenen Jahrzehnten Musikgeschichte geschrieben haben. So erschien am 2. Februar 2006 ein Debüt von einer bis dato unbekannten Sängerin, die übrigens einen der ersten TV-Auftritte im deutschen Fernsehen mit einem ersten eigenen Lied am 18. Oktober 2005 auf Gute Laune TV hatte: „Feuer am Horizont“ schallte es durch den Saalbei der Geburtstagsgala von Gute Laune TV im Münchener Hofbräu-Keller. Damals ahnten jedenfalls nur wenige, was dieses Album auslösen würde – nämlich nichts weniger als die Neuerfindung des deutschen Schlagers. Sicher, „Von hier bis unendlich“ war mit bis heute gut 500.000 verkauften Einheiten nicht vergleichbar mit den späteren Millionen-Sellern von Helene Fischer, auch erreichte es in den Offiziellen Deutschen Charts nur Platz 19 (so niedrig würde sich später nie wieder ein Album von ihr platzieren). Und dennoch, wenn man die zwölf Titel der damaligen Erstpressung der CD (spätere Editionen fügten ein paar Bonustitel hinzu) mit dem Abstand von 14 Jahren hört, so wird einem doch klar: Mit dieser Musik fing etwas Neues an.

    Das liegt nicht nur an dieser kristallklaren, strahlenden Stimme oder den genialen Songwriting- und Produktionskünsten ihres damaligen Kreativpartners Jean Frankfurter, sondern es war das Gesamtpaket, mit dem Helene Fischer damals dem Schlager neue Impulse gab und ihn wieder auf das Gleis zurück zur zeitgenössischen Musik stellte. Auch wenn bis zum späteren Pop-Crossover und der weiteren Öffnung zu anderen Genres, wie sie Helene Fischer dann auf „Farbenspiel“ oder ihrem letzten Album „Helene Fischer“ mit unvergleichlichem Erfolg perfektionierte, noch ein ganzes Wegstück vor ihr lagen: Schon damals wandelten Helene Fischer und ihr Team nicht auf althergebrachten Pfaden, sondern gingen konsequent eigene Wege. Der Ansatz, mehr Pop im Schlager zu wagen, war schon hier klar erkennbar.

    So finden sich auf dem Album tanzbare Titel mit durchlaufender Bassdrum wie etwa „Es gibt keinen Morgen danach“ oder das mit Folk-Elementen aufgepeppte, flotte „Am Ende sind wir stark genug“, aber eben auch Pop-lastige Stücke wie den Titelsong oder den großen Hit des Debüts, „Und morgen früh küss’ ich dich wach“. Und auch Balladen wie „Im Reigen der Gefühle“ meistert die damals erst 21-Jährige mit einer Reife, die man einer so jungen Frau nicht zugetraut hätte. Diese offensichtliche, künstlerische Qualität ist das eine, aber der Mut, eben nicht auf Nummer sicher zu gehen, ist das andere – wenn es darum geht, eine Antwort auf die Frage zu finden, warum Helene Fischer im Laufe der Jahre zur erfolgreichsten deutschen Künstlerin aller Zeiten mit 16 Millionen verkauften Tonträgern aufstieg. Die Keimzelle für diesen Aufstieg, der Grundstock für diese außergewöhnliche Laufbahn, all das war in diesem Debütalbum schon angelegt.

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