Lena Laval

"Alles & immer"

    Eine Stuttgarterin macht mit einem Geschäftsmodell, aber vor allem mit einem gelungenen Debütalbum zwischen Schlager, Pop und Clubmusik von sich reden.

    Das Musikgeschäft hat sich im Zuge der Digitalisierung komplett verändert – mit guten wie schlechten Entwicklungen. Zu den positiven Effekten gehört jedenfalls, dass ein Newcomer heutzutage die ersten Schritte, für die man früher noch eine große Plattenfirma gebraucht hat, nun auch allein gehen kann. Genau das hat nun eine 28-jährige Sängerin aus Stuttgart gemacht: Lena Laval hat unter dem Namen Lioness Music kurzerhand ein eigenes Label gegründet und mit Hilfe von Sponsoren jetzt ihr erstes Album, "Alles & immer“, veröffentlicht. Dabei konnte sie auch Geschäftswissen nutzen, das ihr eine Banklehre vermittelt hat, bevor die Musik dann doch stärker wurde und sie sich vom Bürojob verabschiedete.

    Dabei half ihr unter anderem der Produzent Oli Nova (Vanessa Mai, Andrea Berg, Semino Rossi, Fantasy, Maite Kelly, Michelle, Dorfrocker), der die aufstrebende Künstlerin bei einem Auftritt entdeckt und unter seine Fittiche genommen hatte. Gemeinsam mit Nova und hochkarätigen Songwritern wie Tobias ReitzOliver Lukas und Alexander Scholz entstand ein beeindruckendes Debütalbum, das nicht nur von der starken Stimme und der künstlerischen Persönlichkeit der attraktiven jungen Frau, sondern auch von einem innovativen Stil- und Soundkonzept im freien Feld zwischen Schlager, Pop und elektronischer Clubmusik getragen wird. Zwar ist Lena Laval nicht die erste, die sich mit der Fusion dieser einst getrennten Welten versucht, aber sie und ihre Kreativteam machen das sehr überzeugend und stimmig – vor allem, weil sie konsequent auf Clubsounds- und Beats setzen.

    Wo andere nur stumpf eine durchlaufende Bassdrum unter alle Tracks programmieren, passiert auf Lena Lavals Album viel mehr, wenn etwa ein aufregendes Geflecht an verschiedenen Grooves und rhythmischen Akzenten für permanente Bewegung sorgt. Aber auch Reggaeton-Rhythmen ("Como Estas“) oder sehr poppig arrangierte Tracks ("Hast du ihr’s gesagt“) finden sich auf der abwechslungsreich gestalteten Platte.

    "Hast du ihr’s gesagt“ gehört auch textlich zu den gelungensten Stücken des Albums, geht es hier doch um eine klassische Dreiecksgeschichte, bei der die Protagonistin ihrem Liebsten sagt, dass er sich zwischen ihr und seiner Frau entscheiden müsse, denn andernfalls sei sie weg. Diese selbstbewussten Botschaften, die das Album auch bei Liedern wie "Du unterschätzt mich“, "Ich will nur spielen“ oder dem Titelsong ausstrahlt, prägen den Longplayer, wobei auch Stücke, die die eigene Verletzbarkeit und Liebesbedürftigkeit transportieren wie "Leuchtturm“ oder "Ungeschminktes ich“, die künstlerische Vielfalt von Lena Laval widerspiegeln. Dazu passt auch die emotionale Ballade "Niemandsland“, auf dem die Sängerin auch diese Seite ihrer nuancenreichen Stimme zeigen kann – davon hätte man sich gern mehr gewünscht. Aber die Karriere von Lena Laval hat ja erst angefangen. Und mit einem so vielversprechenden Entree wie diesem Album darf man hoffen, dass es mit ihr sicherlich weitergehen wird.

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