Tanja Lasch

"Zwischen Lachen und Weinen“

    Eigentlich ist es nicht ganz zutreffend, Tanja Lasch noch als Newcomerin zu bezeichnen. Und das hat nichts mit Alter zu tun. Denn die 43-jährige Sängerin und Textdichterin aus Weimar hat in ihrem Leben schon so viel erreicht, auch wenn der ganz große Durchbruch in den Schlagerhimmel noch aussteht. So hat sie nach einem Studium an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden gemeinsam mit ihrer Schwester Diana, mit der sie auch als TV-Moderatorin in Erscheinung trat, als Duo erste Achtungserfolge erzielt. 2015 erschien dann ihr Debütalbum als Solistin, "Lebensecht“, zwei Jahre später folgte "Herzkino“, mit dem sich Tanja Lasch erstmals in den Offiziellen Deutschen Charts platzierte.

    Nun legt sie ein starkes drittes Album nach, "Zwischen Lachen und Weinen“, das, um es gleich vorwegzunehmen, ihr bislang bestes ist. Das liegt vor allem an der zündenden Mischung aus einer zeitgemäßen, modernen Produktion, eingängigen Songs, dem warmen Timbre ihrer Stimme und vor allem den aussagekräftigen Texten, die sie allesamt selber geschrieben hat. Dieses Talent habe man ihr in die Wiege gelegt, schreibt sie selbst im Grußwort im CD-Booklet. Damit spielt sie auf ihren Vater an, den Musikautor Burkhard Lasch, der die Texte zu DDR-Klassikern wie "Jugendliebe“ von Ute Freudenberg oder "Alt wie ein Baum“ von den Puhdys verfasst hat.

    Und dass die Songtexte auf ihrem Album eine so emotionale Tiefe haben, hat vielleicht auch noch einen anderen Grund. Denn 2017 trennten sich Tanja Lasch und ihr Ehemann, der Fantasy-Sänger Martin Marcell. Auf dem Album wird nun zwar keine schmutzige Wäsche gewaschen, aber die autobiographische Erfahrung macht Texte wie "Mit dir hab’ ich fliegen gelernt“, ein Dankeslied an einen einstigen Partner, oder "Du erinnerst mich an ihn“, bei dem die Protagonistin den Schritt zu einer neuen Liebe noch nicht wagt, so glaubwürdig und authentisch.

    Immer wieder thematisiert die Sängerin Situationen am Anfang oder am Ende einer Liebe, versetzt sich bei dem Song "Der Plattenspieler“ aber auch in die Lage eines alten glücklichen Paars, bei dem die nostalgische Kraft der Musik längst vergangene Erinnerungen wieder in die Gegenwart holt. Herausragend sind auch außergewöhnliche Stücke wie "Der Trinker“, in dem sie einer Freundin rät, sich von ihrem alkoholkranken Mann zu trennen, und das romantische "Schlaf mit mir“, das trotz der eindeutigen Botschaft, die wenig Spielraum für Interpretation lässt, poetisch und zärtlich daherkommt.

    Ein weiterer Höhepunkt des Albums ist der einzige Song, den Tanja Lasch und ihr Songwritingpartner, der auch als Sänger bekannte Mitch Keller, nicht selber geschrieben haben: "Doch das Weinen hab’ ich längst verlernt“ ist eine berührende Ballade von Drafi Deutscher, die der 2006 verstorbene Künstler 1984 veröffentlicht hatte, und die nur darauf gewartet hat, wieder entdeckt zu werden. Der Song ist der würdige Schlusspunkt eines Albums, mit dem Tanja Lasch es verdient hätte, zu den ganz Großen im Geschäft aufzuschließen.

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